Donnerstag, 25. März 2010

Almost spring

Der Winter 2007 war nicht so kalt und eisig wie der gerade vergangene, und damals konnte man hier in Köln bereits Mitte Februar den Frühling erahnen.

Eben deshalb hatte ich einer Reihe Bilder, die bei einem Gang durch den Zoo im ausklingenden Winter entstanden sind, den Arbeitstitel "Almost spring" gegeben.



















Dienstag, 23. März 2010

Nichts ist unmöglich

Neben dem IMPOSSIBLE Project weiß das auch Toyota. Doch wärend die Japaner immer weiter in Richtung Zukunft forschen hat sich in Holland ein kleines Team von Enthusiasten daran gemacht, eine Technologie zurück zu bringen, die erst vor kurzer Zeit zu Grabe getragen wurde: das Sofortbild. Jetzt ist ihnen genau das mit einem Monat Verspätung gelungen. Sie produzieren neue Sofortbildfime. Photoscala weiß mehr.


Screenshot der IMPOSSIBLE-Projektseite
über den neuen PX Instant Film


So gut wie ich diese Wiederauferstehung finde, so schade finde ich zugleich, dass es wohl keine 4x5-Filme vom IMPOSSIBLE-Project geben wird. Photoscala schreibt: "...dass Impossible im Moment keine Kapazitäten habe, einen Packfilm oder einen 4x5-Film zu produzieren. Die beste Hoffnung diesbezüglich sei Fujifilm. Aber sie könnten sich einen 8x10- und 20x24-Film vorstellen...".

Jedenfalls hat IMPOSSIBLE die letzte Maschine für die Produktion von 8x10-Filmen von Polaroid gekauft und schreibt auf seiner Website: "As soon as we have reached our primary goal - to have production of the new PX Integral film formats running smoothly - we will do our very best to bring back this wonderful and unique large format material." Da muss ich mir also doch irgenwann eine 8x10-Kamera kaufen...

Samstag, 20. März 2010

Projekte müssen reifen



Das schöne Wetter der beiden ersten Frühligstage habe ich für den Start eines neues Projekts genutzt, das ich schon länger im Kopf hatte. Irgendwie war es allerdings nur diffus vorhanden, und ich war auch zuvor schon ein paarmal dort mit der Kamera unterwegs - nur dass die Ergebnisse für mich eigentlich keine waren. Ich wußte, ich will da wieder hin und die Fotos machen, hatte aber noch nicht die passende Bildsprache dafür gefunden. Und als ich jetzt losgezogen bin, habe ich mir keine Gedanken mehr verbogen, alles lief ganz intuitiv ab - von der Aufnahme bis zur Postproduktion. Manches muss eben reifen.





Dienstag, 16. März 2010

Nikon und die Ersatzteile

Nikon hat eine interessante Ersatzteilpolitik. Das habe ich vor ein paar Tagen festgestellt, als mal wieder eins der Gummis an meiner D3 schlapp machte. Bekanntlich gibt es ja keine eierlegende Wollmilchsau, und auch die Gummierung der Nikon-Kamreas kann nicht alles leisten.

Nimmt man so eine Nikon in die Hand, ist man beim ersten Mal hin und weg: das Ding liegt wie angegossen und ist absolut griffig, Liebe auf den ersten Griff ist häufig die Folge. Auch wenn dieses erste Gefühl sich nicht jedesmal wiederholt, stellt man dennoch immer wieder fest, dass die Kamera einfach "gut liegt". Bei aller Liebe und allen Vorteilen haben diese Gummis aber auch einen gewaltigen Nachteil: sie verschleißen. Zu schnell. Viel zu schnell.

Meine D3 hat nun mehr als zwei Jahre auf dem Buckel und wurde damit kürzlich jeglicher Garantie enthoben. Und plötzlich merkt man, dass diese Gummis tatsächlich ärgerlich sein können. Während der Garantiezeit ist das alles kaum ein Problem, wenn man den Nikon-Service um die Ecke hat. Man geht einfach hin, nimmt den Kaufbeleg mit und bekommt postwendend neue Gummis - und das Werkzeug fühlt sich wieder an wie am ersten Tag. Und als NPS-Kunde hat man ja sowieseo ein paar Service-Vorteile. So hat meine D3 mittlerweile zwei Mal neue Gummis bekommen - bis auf das "Daumengummi" an der Klappe für die CF-Karten, das wurde erst einmal erneuert. Und wisst ihr was passiert ist? Genau: zwei Monate, nachdem alle anderen Gummis erneuert wurden, gab auch das Daumengummi wieder auf. Es löste sich genau da, wo es am meisten belastet wird. Vielmehr löst sich der Kleber unter dem Gummi. Als Interimslösung bekam es ein Pflaster aus Gaffer-Tape, doch auch das hält nicht wirklich lange.



Meine Nikon D3 mit dem festgeklebten Daumengummi -
was wäre das Leben ohne Gaffer-Tape?



Also ab zum Nikon Service Point, Ersatzgummi kaufen. Sollte ja nicht so teuer sein, ist schließlich das kleinste an der Kamera. Die Dinger sind prima vorkonfiguriert, Folie ab und aufkleben. Vorher natürlich das alte Gummi und Klebstoffreste entfernen. Dieses Mal war das Ersatzteil nicht da, wird bestellt, kommt übermorgen. Prima. Nach zwei Tagen angerufen. Ja, das Teil ist da. Gibt es aber nicht mehr einzeln, nur mit Kartenklappe, die komplett getauscht werden muss. Knapp 40 Euronen zzgl. Märchensteuer, und Techniker natürlich. WAS??? Für ein Ersatzteil mit einem Materialwert von einigen Cent? Ein Ersatzteil, das es vor einem Jahr noch gab? Und warum? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Vielleicht wissen ja die NPS-Leute in Düsseldorf mehr? Also anrufen! Ja, das Gummi gibt es nicht mehr solo. Weil eine neue Klappe schneller montiert sei, als die alte vom Klebstoff zu reinigen ist. Eine rein ökonomische Entscheidung. Ist ja auch irgendwie verständlich, Technikerzeit ist teuer. Und bei den vielen Garantiefällen (oder bin ich der Einzige mit diesem "Problem"?) sowieso. Aber was ist mit den Kunden, die so ein Gummi selbst auswechseln können und wollen? Nach der Garantiezeit. Die müssen nun - im übertragenen Sinn - für einen Lackschaden eine neue Tür in der Werkstatt einbauen lassen. Pah!

Was bitteschön hindert Nikon daran, dieses Gummi ebenso wie die anderen Gummis als günstiges Ersatzteil anzubieten? Zusätzlich zu der kompletten CF-Klappe? Ich würde ja ohne mit der Wimper zu zucken 20 Euro dafür ausgeben, für die Logistik und so, soll ja keiner hungern. Das Ding wird ja weiterhin unverändert produziert, ebenso wie die anderen Gummis. Es wird ja auch weiterhin mit diesem Sch****-Kleber aufgebracht. Doch vielleicht ist gar dieser Keber der größere Übeltäter? Vielleicht macht dieser das Gummi einfach weich? In Verbindung mit Belastung und Handschweiß? Ich jedenfalls habe ihn in Verdacht und das Gummi nun mit Industriekleber wieder aufgeklebt. Sitzt zumindest jetzt bombenfest. Und wenn das alles so ist, warum klebt nicht schon Nikon das Gummi vernünftig auf, wo es ja als Ersatzteil nicht mehr einzeln erhältlich ist?

Zum Schluß: bitte versteht dieses Posting nicht als Bashing gegen den Nikon-Service. Der ist nach wie vor einsame Spitze. Deswegen, und weil ich ihn hier einfach um die Ecke habe, und die Kameras sind natürlich auch gut, werde ich mir wieder eine Nikon Kamera kaufen. Denn was hätte ich von einer Kamera, für die ich keinen Service bekäme? Nichts!
Aber vielleicht hört man mich ja bis nach Japan...

Montag, 8. März 2010

Das Bild ist alles

Das wird leider viel zu oft vergessen. Früher, als es nur Film gab, waren die Bilder zunächst latent und wurden erst durch die Entwicklung in die physische Welt geholt. Welche Schönheit von einem Mittel- oder Großformatdia ausgeht, wenn man es auf einen Leuchtkasten legt, ist heute fast vergessen. Bei Negativen musste man noch durch Umkopieren und Vergrößern dafür Sorge tragen, dass die besten von Ihnen tatsächlich physisch erfahrbar wurden, aber genau das war ihr Zweck. Dafür wurden sie aufgenommen.

Auch in der digitalen Fotografie ist die eigentliche Bildaufnahme ein analoger Prozess, denn digitale Fotos entstehen letztendlich durch Quantisierung als virtuelle Abbilder unserer Umgebung. Doch leider werden digitale Bilder immer seltener aus der Virtualität heraus in unsere physische Welt geholt, sie schlummern als Bits & Bytes auf Festplatten oder anderen Datenträgern. Manche von Ihnen schaffen den Sprung in einen digitalen Bilderrahmen oder ins Internet. Wir können sie auf einem Monitor betrachten, aber anfassen können wir sie nicht. Sie sind virtuell. Nur wenige schaffen es auch auf Papier. Nun möchte ich die Vorteile digitaler Bildproduktion und -Nutzung keinesfalls in Abrede stellen. Dennoch wird durch die digitale "Bildbehandlung" oft das wichtigste vergessen: das Bild selbst.

Was treibt uns Menschen seit Urzeiten dazu, unsere Umwelt im Bild festzuhalten? Angefangen hat alles mit Höhlenmalerei: die Bilder waren immer da. Wenn man sie anschauen wollte, musste man nur zu ihnen gehen. Heute können wir in Museen gehen und die Arbeiten von Leonardo da Vinci, Caravaggio oder van Gogh betrachten. Und natürlich kann man entgegen halten, dass man heute nur den Computer anschalten muss, um ein Bild sehen zu können. Aber erst dadurch, dass Bilder physisch den Raum mit uns teilen, werden sie tatsächlich real und wirklich erfahrbar. Konsequenterweise sollten alle Fotos, die uns wirklich wichtig sind, auf einen physischen Träger übertragen werden. Damit sie auch haptisch erfahrbar werden. Wenn nur diese schönen Papiere nicht so teuer wären…



Der neue Fotostand im Kölner Zoo.
Hier kann man seine Bilder kaufen, wenn man sich
am Eingang von den netten Damen hat ablichten
lassen.

Donnerstag, 4. März 2010

Wie echt muss ein Foto sein?

Dem World Press Photo 2009 Wettbewerb hatte ich bisher nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt - bis ich heute bei Rob Galbraith den Artikel (mit dem kritisierten Foto) über die Disqualifizierung von Stepan Rudik, dem Gewinner des dritten Preises in der Kategorie Sports Features las. Anstelle seiner Bilder gibt es nun nur noch den Vermerk "Disqualified":


Screenshot der World Press Photo Website mit dem Hinweis auf die Disqualifizierung


Im Wesentlichen geht es mal wieder um eine Bildmanipulation: Rudik hat etwas entfernt (den Teil eines Fußes), das an bildwichtiger Stelle störend wirkte. Das entspricht wohl einfach nicht den Regeln: "The content of the image must not be altered. Only retouching which conforms to the currently accepted standards in the industry is allowed."

Zusätzlich zu der Retusche hat Rudik einen Bildausschnitt gewählt, das Foto mit hohem Kontrast nach SW konvertiert und eine grobe Kornsimulation hinzugefügt. Wenn ich alles recht verstanden habe, wird das nicht kritisiert, lediglich die Retusche. Wo also soll man eine Grenze ziehen? Was soll erlaubt sein, was nicht? Was ist der Industrie-Standard, wer definiert ihn, und für welchen Bereich?

Sicher muss es immer irgendwo eine Grenze geben, aber ich finde die Disqualifizierung übertrieben. Wenn Bildausschnitte ein Foto in seiner Aussage verändern dürfen (das wird seit vielen Jahrzehnten so gemacht!) und Kontrastveränderungen und Kornstruktur akzeptabel sind, warum darf dann nicht die wirklich störende Spitze eines Fußes entfernt werden? Das Foto muss nicht in einem Gerichtsverfahrten beweisen, dass hinter den fotografierten Personen noch ein Dritter gestanden hat. Es soll nur, im Kontext mit den anderen Bildern der Serie, eine Geschichte zum Thema Sport illustrieren.


[edit / 05. März 2010]
Auch FREELENS hat nun als Kommentar ein paar Gedanken zur World Press Disqualifikation ins Netz gestellt. Und der Vollständigkeit halber hier noch der Stein des Anstosses:


Das disqualifizierte Foto, © Stepan Rudik


Bildausschnitt des Original-Fotos, © Stepan Rudik


Das Originalfoto, © Stepan Rudik

Montag, 1. März 2010

Pictures I like #5


Silhouette