Freitag, 29. Mai 2009

Neu-Nippes und 35 auf 35



Wenn draußen die Temperaturen angenehm werden, wird mein Büro eher unangenehm. Die Fenster gehen nach Norden, und bei ausgeschalteter Heizung bleibt es dann eher kühl. Solange man sich bewegt, ist alles in Ordnung. Aber da Büroarbeiten und Bildbearbeitung zumeist im Sitzen stattfinden, wird es nach einiger Zeit unangehm. Was also liegt näher, als raus aus den vier Wänden, in die Sonne und eine Kamera mitgenommen?



Gesagt, getan! Die Nikon D3 geschnappt und mein ebay-Schnäppchen drauf, ein auf AI umgebautes Nikkor-O Auto 1:2 35 mm, produziert irgendwann zwischen 1971 und 1973. Das alte Ding läuft prima auf der Kamera, Matrixmessung inklusive! Verzichten muss man nur Autofokus, Programm- und Blendenautomatik. Aber wer braucht schon Programm- und Blendenautomatik? Einzig chromatische Abberationen, besonders Rot/Cyan, machen sich negativ bemerkbar. Für Lightroom und die anderen RAW-Konverter aber kein Problem - und wenn ich mich recht erinnere, kompensiert die D3 die chromatischen Abberationen bereits während der Aufnahme. Was aber nur für JPEGs gilt oder bei Verwendung von Nikon Cature berücksichtigt wird.

Schön ist das arbeiten mit Festbrennweiten allemal. Sie zwingen dazu, sich zu bewegen statt zu zoomen. Die Bildkomposition wird präziser, das Fotografieren an sich wird bewusster. Man ballert nicht mehr so viel drauf los.

Also sind wir - meine D3, mein 35er und ich - heute auf einen kleinen Spaziergang durch "Neu-Nippes" gegangen. So nennt zumindest eine beteiligte Immobiliengesellschaft das neue Wohnviertel, das in Köln-Nippes auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks an der Kempener Straße entsteht. Während die ersten Bewohner bereits Quartier bezogen haben, wird an anderen Stellen weiter gebaut. Ein modernes Wohnviertel, entstanden auf dem Reißbrett.