Dienstag, 12. Januar 2010

Über den Wert von Fotografie

Was ist ein Foto wert? Diese Frage stellt sich mir immer wieder, in unterschiedlichen Situationen. Heute kam sie wieder ganz unverhofft, als ich auf der EIZO Website nach einer neuen Version der Kalibrierungssoftware für meinen Monitor gesucht habe. Da gibt es nun ein altes Reportagefoto (80er Jahre?) von einer Umwelt-Demo mit Straßenblockade und dem Satz "Früher ging man für den Umweltschutz auf die Strasse.", das ganze schön modern mit Flash animiert:


Screenshot von www.eizo.de

Nun ist das nicht das erste Pressefoto, das für die Werbung verwendet wird. Aber wie man sieht sind Pressefotos auch prima für andere Zwecke als nur die Berichterstattung verwendbar. Nun kann man spekulieren, was EIZO für die Verwendung des Fotos gezahlt hat. Kommt das Foto für lediglich ein paar Taler aus dem Microstock? Kommt es Rights Managed von einer großen Agentur wie Corbis oder Getty? Oder hat der Fotograf damals vielleicht alle seine Rechte abgetreten und ein Dritter streicht das gesamte Nutzungsentgelt ein? Und überhaupt: was sollte eine solche Verwendung gerechterweise tatsächlich kosten?

Meine Meinung hierzu ist, dass der Wert eines Fotos von seiner Nutzung abhängt. Je mehr Nutzen das Bild seinem Nutzer bringt, desto höher sollte der Preis sein. Nun ist das nicht immer ganz einfach zu kalkulieren, aber es hilft, dem Kunden viele und präzise Fragen zu stellen. Das kann man natürlich nur, wenn man sein Nutzungsrecht behalten hat! Was EIZO bezahlt hat weiß ich nicht, aber Tatsache ist, dass die Fotohonorare derart unter Druck stehen, dass viele von der Fotografie kaum noch leben können. Und gerade jetzt kommt es darauf an, die Rechte an den eigenen Bildern zu behalten. Tut man das nicht, sägt man fleißig weiter am eigenen Ast.

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