Samstag, 8. Januar 2011

Susan / Polaroid 55


Susan, 6. Januar 2011

Am Mittwoch hatte ich davon geschrieben, dass es tatsächlich Anstrengungen gibt, einen Film wie den Polaroid 55 neu aufzulegen. Am Donnerstag dann habe ich wieder mit dem 55er gearbeitet. Und jedes Mal, wenn ich diesen Film in den Fingern halte, will ich, dass es ihn wieder gibt. Viele Dinge sind es, die ihn für mich so einzigartig machen.

Da ist zum einen der unverwechselbare Rand im Negativ, der jedem Bild einen individuellen Rahmen gibt - denn keiner ist wirklich gleich. Dann kann ich bereits direkt nach der Aufnahme via Positiv beurteilen, wie mein endgültiges Foto (das Negativ) aussehen wird, denn ich habe ja Positiv und Negativ in einer Aufnahme. Und dann die technischen Qualitäten des Films: extrem feinkörnig, absolut scharf und eine großartige Tonwertwiedergabe.

Ob das Impossible Project alle diese Parameter umsetzen kann? Schaut man auf die Integralfilme, dann kommen mir Zweifel. Ich will mir an dieser Stelle einen Kommentar erlauben, obwohl ich noch nicht mit den Impossible Integralfilmen gearbeitet habe: Keine Frage, die neuen Impossible Integralfilme sind artistisch einzigartig und ihr Look ist prima, ich mag das. Doch was die technische Qualität angeht können sie wohl mit den ehemaligen Polaroid-Integralfilmen nicht mithalten, und mit denen von Fuji schon garnicht. Übertragen auf einen möglichen Typ-55-Film bedeutet dies, dass dieser Film zwar einen interessanten Look bekäme, aber vielleicht bei Schärfe und Tonwerten dem Polaroid 55 nicht ebenbürtig wäre.

Hier ist ein 100%-Ausschnitt aus dem Foto von Susan. Gescannt auf einem Epson Perfection V750PRO mit 2400 dpi. Der Scan erfolgte ohne jede Scharfzeichnung. Das Beispiel zeigt dies in der linken Bildhälfte, die rechte Hälfte wurde in Photoshop geschärft. Schon die ungeschärfte Hälfte zeigt, welches Potential der 55er hat. Und dann die Auflösung: mehr als die 2400 dpi bringt der V750PRO zwar nicht, aber das reicht bei diesem Foto immerhin für knapp 118 Millionen Pixel! Nun ist es nicht neu, dass dieser Scanner bei der Schärfe um Welten hinter einem Hasselblad Imacon oder gar einem Trommelscanner liegt. Dafür kostet er aber weniger als 5% eines Imacon - je nach Modell. Dennoch kann man mit ihm gute Ergebnisse erzielen, gerade von Großformat-Vorlagen (für KB sollte man sich aber einen anderen Scanner zulegen). In der Regel lassen sich die Scans des V750PRO aber ganz gut nachschärfen.

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